Meska's Blog

Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Gandalf

Ein altes Sprichwort besagt: “Schlimmer geht immer!” – wenn du denkst, dass du am Ende bist, gibt es immer wieder Leute, die das noch übertreffen können. Ein gutes Beispiel dafür ist Gandalf… zumindest nenne ich ihn so, weil er verdammt ähnlich aussieht wie der berühmte Zauberer.

Wir spekulieren immer noch darüber, was mit diesem Kerl nicht stimmt. Im Grunde genommen ist er in Ordnung, aber manchmal hat er seine fünf Minuten und es ist, als würde man mit einer völlig anderen Person reden. Fast so, als hätte er zwei Persönlichkeiten: einerseits lieb, nett und umgänglich, andererseits ein totaler Arsch.

In der Einrichtung, in der ich derzeit lebe, gibt es viele Menschen, die völlig neben der Spur sind. Es ist traurig mitanzusehen, wie Menschen den Tiefpunkt erreichen können. Und obwohl ich selbst manchmal heftige Stimmungsschwankungen habe, schaffe ich es dennoch immer wieder, mich zusammenzureißen.

Zynismus und Sarkasmus sind meine beiden Lieblingseigenschaften, aber immer mit einem Augenzwinkern. Aber Gandalf… Gandalf ist schwierig. Lange Zeit haben wir uns gut verstanden, geredet und zusammengearbeitet. Doch eines Tages saßen wir am Frühstückstisch und er dachte, er müsse mich dumm anmachen. Zuerst habe ich mir nichts anmerken lassen, habe weiter meine Brötchen gegessen und meinen Kaffee getrunken. Aber als er nicht aufhören konnte zu sticheln, bin ich explodiert. Ich habe ihn ordentlich zur Rede gestellt und mich selbst fast nicht mehr erkannt. Aber ich denke, es war notwendig, denn seitdem verstehen wir uns wieder großartig.

Es ist schwierig, entweder er ist wirklich schizophren oder er will gelegentlich testen, wie weit er gehen kann. Ich denke, ich konnte meinen Standpunkt ihm gegenüber gut vertreten, sodass es seitdem keine Probleme mehr gibt. Komischer Typ.

Wir haben dann eine Weile nicht mehr miteinander geredet – viele Leute haben mir den Daumen hochgehalten und mir den Rücken gestärkt. Und obwohl diese Bestätigung gut tat… brauche ich sie nicht wirklich. Ich weiß schon, was ich tue und warum… zumindest wenn ich nicht wieder in einer meiner depressiven Episoden stecke.

Wie meine Sozialarbeiterin gut gesagt hat: “So viel Potenzial, es ist nicht so, dass man sagen könnte, bei dem ist alles vorbei, da kommt nichts mehr heraus…”

Eigentlich sollte es ein Denkanstoß sein, denn ich habe das schon so oft gehört… Ich bin intelligent, kreativ, der klügste in der Familie und wenn man es genau betrachtet, sollte gerade ich allen anderen zeigen, wie es läuft. Aber stattdessen gebe ich mich meiner Melancholie hin und lasse alles verkommen. Mensch, Junge… reiß dich zusammen – du kannst so viel mehr.

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2 Kommentare

  1. blaeckcollar 8. März 2015

    Kommt mir sehr bekannt vor… der komplette Text… Und Gandalf kenn ich auch, nicht nur aus Herr der Ringe… Ist halt oft einfacher gesagt als getan, “Raffe Dich”, “Lass den Kopf nicht hängen”, etc… Manchmal ist man (auch ich) eben nicht in der Verfassung sich aufzuraffen. Aber das muss man dann aktzeptieren und so hinnehmen. Trotzdem kann ich Dir auch aus eigener Erfahrung berichten, dass es nicht immer regnet… Deswegen liebe Grüße von mir und auch die Ansage: “Raffe dich auf und lass den Kopf nicht hängen – Du kannst doch so viel mehr!”

    • Eric 8. März 2015

      Ja weiß schon, das ist ja das Traurige. Aber hey… wir sehen uns bestimmt demnächst wieder oben. Auch, wenn ihr dann etwas eher fertig seid als ich :D

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