Meska's Blog

Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Die Sonntagsfrau – Teil 1

Es war Sonntag, und in der Firma, in der ich hauptberuflich arbeitete, gab es die Möglichkeit, bereits am Sonntagabend mit der Nachtschicht anzufangen, um sich ein paar Extra-Euro zu verdienen. In der Anfangszeit habe ich von dieser Option Gebrauch gemacht. Ein typisches Wochenende sah zu der Zeit folgendermaßen aus:

Freitag Spätschicht bis 22 Uhr, dann ab in den Club bis morgens um 8 Uhr, und am Samstag ab 12 Uhr die Samstagsschicht schieben. Danach nach Hause, schlafen und abends ab 20 Uhr wieder in den Club bis morgens um 10 Uhr. Und dann am Abend ab 22 Uhr ab zur Nachtschicht. Aber wie gesagt, Sonntag war freiwillig, und meistens war es auch ziemlich langweilig, da kaum jemand Lust hatte, Sonntagabend zu arbeiten. An diesem Sonntag jedoch fühlte ich mich erschöpft und hatte keine Lust, abends zur Arbeit zu gehen. Außerdem war es sowieso meistens langweilig. Deshalb beschloss ich, zu Hause zu bleiben und am Montagabend ganz regulär zur Nachtschicht zu gehen. Ich verbrachte meine Zeit wie so oft damals auf kwick.de, chattete mit Freunden und schaute nebenbei Filme.

Die erste Nachricht

Plötzlich sprang ein Chatfenster auf, und ein Mädchen meldete sich bei mir: “Du bist doch der Fotograf aus Blablubb… irgendwelcher Smalltalkscheiß.” Ja, ich war tatsächlich der Fotograf, von dem sie sprach. Ich kannte sie nicht und erinnere mich nicht mehr an ihren Namen, deshalb nenne ich sie einfach “die Sonntagsfrau”. Aber sie begann ein Gespräch mit mir: “Wie geht’s dir? Was machst du so?” Ich war müde von der Arbeit und wollte eigentlich meine Ruhe haben. Ich antwortete ihr, dass ich heute nichts mehr vorhabe, mich ausruhen und ein paar DVDs schauen werde. Daraufhin meinte sie: “Ich habe ein großes Sofa, ein bequemes Bett… Du könntest ja ein paar Filme mitbringen… Ich würde dich sogar abholen, egal wo du wohnst.”

Ja, wenn ich jetzt darüber nachdenke, hatte ich damals eine großartige Zeit und musste nicht viel dafür tun. Hm… das erinnert mich an eine Aussage: “Du weißt gar nicht, wie du auf andere wirkst…” Nun, offensichtlich wusste ich es tatsächlich nicht… Hm… Wahrscheinlich war ich so sehr damit beschäftigt, mich selbst zu bemitleiden, dass ich all die guten Zeiten vergessen habe. Aber sei’s drum.

Das Angebot

Also zurück zu ihrem Angebot… Natürlich hatte ich nichts Besseres zu tun, und warum zu Hause rumhängen, wenn man woanders sein und es sich gutgehen lassen konnte? Ich wollte jedoch nicht gleich zusagen, um den Anschein zu erwecken: “Willst du gelten, mach dich selten…” Also schaute ich mir ihre Fotos an… dunkle Haare, Lippenpiercing (was ich zu der Zeit auch hatte), Hardrock, Metal, irgendwie Gruftistyle… Gott, ich stehe auf Gruftis, Emos, Goths… all diesen aufgefuckten Scheiß… einfach Frauen, die total durchgeknallt sind… wahrscheinlich, weil ich mich selbst besser fühlen möchte, wenn ich einer emotional geschädigten Frau helfe, oder einfach um von meinen eigenen Problemen abzulenken.

Sie war an sich nichts Besonderes… Durchschnitt würde ich sagen. Aber hey, sie wollte mich. Also warum sollte ich mir den Stress geben, wenn es auch einfacher geht? Immerhin wollte sie mich sogar abholen, sodass ich am Ende gar nichts tun musste. Also stimmte ich zu, und wir vereinbarten einen Treffpunkt.

Genau weiß ich nicht mehr, was ich zwischen dem Chat und dem Treffen getan habe. Wahrscheinlich habe ich die meiste Zeit im Bad verbracht… Eier rasieren und so… das Übliche eben. Gefühlt 1,5 Stunden später lief ich zum vereinbarten Treffpunkt, der direkt um die Ecke von meinem Wohnort lag. Ich hätte ihr natürlich auch sagen können, wo ich wohne… Aber ehrlich gesagt: Niemand möchte, dass solche Mädels wissen, wo man wohnt… Echt nicht.

Auf dem Parkplatz, zu dem ich sie gelotst hatte, standen nicht viele Fahrzeuge, nur ein Auto, das ihrer Beschreibung entsprach. Ich ging zur Fahrerseite, lächelte, sie nickte, ich stieg ein: “Hi.” Es war irgendwie seltsam, aber auch gut… irgendwie. Damals habe ich glaube ich nicht so viel darüber nachgedacht, wie ich es gerade in diesem Moment tue. Ich meine, ich stieg zu einer völlig Fremden ins Auto… oder andersherum… Ein Fremder stieg in ihr Auto… wie auch immer. Sie sagte mir, dass sie so etwas noch nie gemacht habe, ihr aber gerade danach war.

Ich wollte irgendwie das Thema wechseln, von der eigentlichen Situation ablenken… und während wir fuhren, unterhielten wir uns über banale Dinge wie die DVDs, die ich mitgebracht hatte, welche Musik sie mochte, was genau sie hörte… ob sie rauchte… Blabla eben. Nach 10 Minuten quer durch die Stadt kamen wir schließlich bei ihr an, irgendwo auf einem Berg, in einem Mehrfamilienhaus am Stadtrand, etwas abgelegen und relativ ruhig. Ein Nachbar kam gerade aus der Haustür heraus, als wir gerade hineingehen wollten… Gott, ich hasse solche Situationen. Denn sie unterhielt sich noch kurz mit ihrem Nachbarn oder ihrer Nachbarin – ich bin mir nicht mehr so sicher – und ich stand einfach doof daneben. Was soll man in so einer Situation sagen: “Hey, ich bin der und der, und wir haben uns vor einer Stunde kennengelernt…” Keine Ahnung, wie das Gespräch verlaufen ist oder worüber es ging, aber wahrscheinlich stand ich wieder dumm daneben, ohne etwas zu sagen… Moment… jetzt erinnere ich mich wieder… ich glaube, es war eine Nachbarin, und sie hat mich irgendwie als Bekannten vorgestellt oder so… spielt aber keine Rolle.

Überraschend anders

Wir standen vor ihrer Wohnungstür, und ich war wirklich gespannt, was mich drinnen erwarten würde. Vielleicht eine düstere Rockerin mit einer absolut positiven Ausstrahlung, aber dennoch irgendwie unscheinbar. Ich konnte mich nicht einmal an ihren Namen erinnern. Ich erinnere mich noch genau an das Aussehen ihrer Wohnung, den Inhalt ihres Kühlschranks, und das ist etwa 7 oder 8 Jahre her. Aber der Name… ich komme einfach nicht darauf. Auf jeden Fall hatte ich mir die wildesten Dinge ausgemalt, von einer dunklen Gruft über Sadomaso-Spielzeug bis hin zu Frauen, die aus Kelchen Blut trinken.

Als sie dann die Tür öffnete, musste ich grinsen. Es war eine ziemlich große, offen geschnittene 1-Zimmerwohnung mit Terrasse. Und wie sie bereits gesagt hatte, gab es dort ein großes Sofa, ein gemütliches Bett und überall Plüschtiere. Sie bot mir ein Bier an, weil sie wohl nichts anderes im Kühlschrank hatte. Dort fand sich Obst, Gemüse und zwei Sixpacks Mixery.

Sie war nicht aufdringlich, sondern ziemlich nett und zuvorkommend. Dennoch war sie keine potenzielle Freundin… weil, nun ja…

… ich bin eben oberflächlich, was meine Partnerwahl betrifft. Ich versuche immer, meine Exfreundinnen mit der nächsten zu übertrumpfen, damit man mir nicht nachsagen kann: “Ey, guck mal, mit was für einer er jetzt zusammen ist.” Aber das habe ich später deutlich abgelegt und wurde nur enttäuscht. Also warum die Erwartungen herunterschrauben?

Nun gut, zurück zur Sonntagsfrau.

Sie überließ mir die Wahl, ob wir uns auf das Bett oder das Sofa legen sollten. Es war eigentlich eine Formsache, da der DVD-Player am Bett stand. Also entschieden wir uns für das Bett und legten eine DVD ein. Sie war nicht zimperlich und kuschelte sich gleich an mich. Immer mal wieder schaute sie zu mir hoch. Die erste DVD endete, und es passierte nichts… Bei der zweiten DVD war es bereits dunkel draußen, und sie schaute wieder zu mir hoch, kam näher, und wir küssten uns. Ich erinnere mich noch, wie der Lippenring mit den Stacheln in meine Lippen stach, aber es war in Ordnung… nichts Außergewöhnliches oder so.

Wenig später muss sie wohl eingeschlafen sein, was ich erst am Ende der DVD bemerkte. Ich griff nach der Fernbedienung, ohne sie dabei zu wecken, und lag einfach da und starrte an die Wand. Ich machte mir so meine Gedanken und hatte irgendwie keine Lust auf Sex. Der Moment war so schön, einfach nur zu kuscheln und nicht alleine schlafen zu müssen. Während ich in meinen Gedanken versunken war, meldete sich plötzlich meine Blase. Ich versuchte es so lange wie möglich zu unterdrücken, weil ich nicht wollte, dass sie aufwacht und dann irgendwelche Erwartungen hat oder so. Aber irgendwann ging es einfach nicht mehr. Ich rutschte langsam vom Bett und versuchte sie vorsichtig von mir wegzuschieben, um dann aufs Klo zu gehen.

Als ich von der Toilette zurückkam, war sie wach und lächelte. Ich hob die Decke und wollte mich wieder ins Bett legen. Dabei sah ich, dass sie nur noch ihren Slip anhatte, und zog daraufhin auch meine Shorts aus. Ich legte mich zu ihr, sie drehte mir den Rücken zu, und ich schob einen Arm unter ihren Kopf und den anderen über sie. Wir schliefen im Löffelchen-Stil ein.

Fortsetzung folgt…

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

Impressum & Datenschutz

© 2013-2024 meskasblog.de | meska.me